Abb.: wikipedia/gemeinfrei

Cyborg Kevin Warwick

Einer der ersten Mensch, der Experimente auf dem Gebiet der Integration eines RFID-Chips in den eigenen Körper vornahm, war der Brite und Professor für Kybernetik Kevin Warwick. Warwick ist Professor an der britischen University of Reading. Er gilt als der erste Mensch, der sein Nervensystem mit einem handlungsfähigen Computer verbinden ließ.

Seine Erfahrungen mit dem RFID-Implantat hat er in dem Buch „I, Cyborg“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Was sein Experiment betrifft, so schilderte er, dass die am eigenen Körper erlebte Vernetzung von Mensch und Maschine (auch wenn diese nur rudimentär war) als positive Erfahrung erlebte.

Abb.: wikipedia/gemeinfrei
Kevin Warwick

 

Seine Skizzen zur Selbstwahrnehmung lauten:

„I was learning much more than I could ever have imagined or bargained for with the implant in place. Certainly, it felt physically uncomfortable at first, but after only a few days, this feeling died away and I really didn’t notice it was there – apart from all the things that were being done for me. Physically my body seemed simply to accept the implant, with no intention of rejection. The biggest surprise, though, was how I felt mentally. Very quickly I regarded the implant as being a part of me, part of body, just as much as my arms, toenails or skin. (…) With implant it was clearly me.“ (Warwick, I, Cyborg, 85.)

Kinder als Cyborgs?

Warwick machte mit seinem Selbstexperiment die Frage der Selbstmodifikation mittels Technik zum gesellschaftlichen Thema. Warwick fordert,  dass jedermann die Freiheit haben sollte, selbst zum Cyborg zu werden. Schon vor 10 Jahren schlug er vor, Kindern zu ihrer eigenen Sicherheit RFID-Chips zu implantieren. Ein Mobilfunknetz soll die Signale der Chips übertragen und dieses mit dem „Global positioning system“ (GPS) verbinden.

Der unter die Haut eines Kindes eingesetzte Mikrochip soll den Eltern stets mitteilen können, wo sich der Sohn oder die Tochter aufhalten. Warwick nahm die Kritik vieler Kriminal-Experten vorweg: Der Chip könne Kindesentführungen natürlich nicht verhindern, jedoch Eltern und Polizei sehr gute Chancen geben, ein entführtes Kind noch lebend zu finden.Der Begriff Cyborg wurde übrigens bereits im Jahr 1960 von Clynes/Kline in einem Aufsatz mit dem Titel „Cyborg and Space“ für die NASA geschaffen, in dem die technologische Aufrüstung des menschlichen Körpers für die Lebensbedingungen im Weltall untersucht wurde. Sie prägten damit den Begriff „Cyborg“ (Clynes/Kline, Cyborgs and Space. Astronautics, 1960, 26-27; 74-76.)

 

Abb1.: Robert Scoble/gemeinfrei

 

©UBIFACTS/2014