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Chip-Implantate für Schwerverbrecher?

Die Neue Zürcher Zeitung berichtete am 24.9.2013, dass die Genfer SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz elektronische Chips für Schwerverbrecher fordere. Mördern, Vergewaltigern und verurteilten Pädophilen soll künftig ein elektronischer Chip implantiert werden.

Entscheidend sind die Motive, die eine Gesellschaft dazu veranlassen, sich für die Integration von Computern in den menschlichen Körper auszusprechen.

Kevin Warwick

Einer der ersten Mensch, der Experimente auf dem Gebiet der Integration eines RFID-Chips in den eigenen Körper vornahm und dies einer breiteren Öffentlichkeit demonstrierte, war der Brite und Professor für Kybernetik Kevin Warwick (University of Reading). Er gilt als der erste Mensch, der sein Nervensystem mit einem handlungsfähigen Computer verbinden ließ.  Seine Erfahrungen mit dem RFID-Implantat hat er in dem Buch „I, Cyborg“ der Öffentlichkeit vorgestellt.

Aufschlussreich in Bezug auf die Selbstwahrnehmung sind seine Skizzen. Er habe das Implantat rasch als Teil von sich selbst betrachtet. So wie Arme, Fingernägel und Haut. Er schlägt vor, auch Kindern zu ihrer eigenen Sicherheit RFID-Chips zu implantieren.

Ein Mobilfunknetz soll die Signale der Chips übertragen und dieses mit dem „Global positioning system“ (GPS) verbinden. Der unter die Haut eines Kindes eingesetzte Mikrochip soll den Eltern stets mitteilen können, wo sich der Sohn oder die Tochter aufhalten.

Warwick nahm die Kritik vieler Kriminal-Experten vorweg: Der Chip könne Kindesentführungen natürlich nicht verhindern, jedoch Eltern und Polizei sehr gute Chancen geben, ein entführtes Kind noch lebend zu finden.

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Borg

 

Patente

Das Microsoft Patent Nummer 6,754,472 vom 22. Juni 2004 betrifft den menschlichen Körper als Medium für die Datenübertragung zu Geräten, wie zum Beispiel PDA, Handys, medizinische Geräte, RFID, die eine Lokalisierung von Personen ermöglichen. Das Patent beschreibt keine spezifische Anwendung.

Zum Zweck der Patientenidentifikation genehmigte die US-amerikanische Gesundheitsbehörde (FDA) den Einsatz des „VeriChip“  am Menschen. Es handelt sich um ein Produkt, dessen Produktbezeichnung VeriMed lautet.

Es ist ein passiver RFID-Transponder, der sich zur Implantierung in Menschen und Tiere eignet. Im medizinischen Bereich wird der VeriChip heute nicht mehr eingesetzt, der Widerstand der Patienten war zu gross.

Am 10. Februar 2006 verwendete jedoch erstmals ein Überwachungsunternehmen in Ohio VeriChips, um den Zugang zu ihrem Rechenzentrum zu steuern.

Borg-Gesellschaft

Der Kunstbegriff der „Borg-Gesellschaft“ kann in Anlehnung an die Borg aus dem Star Trek-Universum gesehen werden, eine Zivilisation kybernetisch aufgewerteter Bioorganismen, Cyborgs, welche durch ein kollektives Bewusstsein verbunden sind. Die Borg stammen aus dem Delta-Quadranten. Ihr Ursprung ist nicht bekannt, als Heimat kann der Unikomplex angesehen werden.

Bereits im Jahr 1960 skizzierten Clynes/Kline in einem Aufsatz mit dem Titel „Cyborg and Space“ für die NASA die technologische Aufrüstung des menschlichen Körpers für die Lebensbedingungen im Weltall. Sie prägten damit den Begriff „Cyborg“ (Clynes/Kline, Cyborgs and Space. Astronautics, 1960, 26-27; 74-76.)

Die Borg, eine der meist gefürchteten Zivilisationen in der Galaxis, existieren als ein kollektives Bewusstsein. Sie haben nur ein Ziel: die Assimilation von anderen wertvollen Wesen und Technologien in das Kollektiv, um höchstmögliche körperliche und technische Perfektion zu erreichen.

 

Quelle: http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/elektronischer-chip-fuer-schwerverbrecher-1.18155939

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