Die essayistische Analyse des Kommunikationsraumes, wie sie der französische Philosoph Michael Serres vorgelegt hat, bietet einen weiteren Ansatz für Kommunikation im Ubiquitous Computing: Serres betrachtet Kommunikation als Gewebe.
Kategorie: Literatur
Der französische Ingenieur und Erfinder Jacques de Vaucanson erlangte Berühmtheit durch die Konstruktion von Automaten (er lebte von 1709-1782 in Paris). So baute er unter anderem einen mechanischen Flötenspieler, der zwölf verschiedene Lieder spielen konnte, sich dabei drehen und bewegen konnte. Vaucansons Traum war es, einen möglichst umfassend funktionierenden Menschen zu bauen.
Allerorts finden sich mobile, ubiquitäre, informatorische Systeme. Technische Systeme organisieren sich heute selbst mittels automatisierter Verfahren und können immer besser und öfter eigenständig Situationen interpretieren. Diese sammeln, verknüpfen und verarbeiten Daten. Auf diese Weise wird die gesamte physikalische Umwelt informatorisch aufgeladen.
Im Ubiquitous Computing sind viele verschiedene Spuren gleichzeitig zu finden, denn es wird evident, dass Spuren dazu neigen, sich an bestimmten Orten zu verdichten. Dieses Verdichtungspotential wächst proportional mit der Attraktions- und Deformationskraft bestimmter Räume und ihrer Materialien. Spuren, so könnte man sagen, können ebenso rasch wieder verschwinden, wie sie aufgetaucht sind.
Die Gehirne der Menschheit werden in die von Menschen geschaffenen Infrastrukturen ausgelagert, so dass sich die Erweiterung des menschlichen Geistes in Städten, Bibliotheken, Infrastrukturen, Politik, Kultur und Kommunikationsnetzen findet. Cohen/Stewart definieren dies als das kulturelle Kapital und entwickeln den Begriff der „Extelligenz“.
In der dritten Dekade des Informationszeitalterserscheint ein medial aufgerüsteter Mensch, der sich inmitten einer hochtechnisierten Infrastruktur angesiedelt sieht, allseits und gegenwärtig von Computerleistung umgeben und unterstützt. Und er nutzt eine universelle Sprache.
Woher kommt dieser Begriff? Die Spur führt zu Wladimir Vernadski. Vernadski (auch Wernadskijs) lebte von 1863-1945, sein Vater war ein bekannter Intellektueller und Professor für politische Ökonomie, seine Mutter war Sängerin. Vernadsky hatte Chemie, Kristallographie, Mineralogie und andere naturwissenschaftliche Disziplinen in St. Petersburg studiert.
Ein Herrscher, der sich spielerisch, nicht ernsthaft für die Existenz anderer Wesen interessiert und in den Köpfen der Menschen aus reiner Lust am Spiel die Biowissenschaften ins Spiel bringt. Er setzt die Idee der Morphismen und der Manipulation in unsere Köpfe und entzündet damit ein neues Feuer des Prometheus.
Die Idee von der globalen Steuerung des Schicksals der ganzen Menschheit war für Politiker und Historiker entweder eine Utopie oder ein Projekt, das in eine ungewisse Zukunft gehörte. Die Zukunft galt als unergründlich.